Zeitarbeit vs. Werkvertrag

Gerade in der aktuellen Corona-Krise wurde des Öfteren von schlechten Arbeitsbedingungen berichtet, die auf Werkverträge zurückzuführen sind. Leider werden Werkverträge immer wieder mit Arbeitnehmerüberlassung gleichgestellt oder verwechselt. Zwar bieten beide Arbeitsformen Unternehmen die Möglichkeit externe Arbeiter zu beschäftigen, trotzdem unterscheiden sie sich grundsätzlich voneinander. In diesem Artikel erklären wir den Unterschied zwischen Zeitarbeit, wie es sie bei TDI gibt und Werkverträgen.

WAS IST ARBEITNEHMERÜBERLASSUNG?

Die Arbeitnehmerüberlassung (auch: Zeitarbeit oder Leiharbeit) ist durch das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz geregelt. Arbeitnehmer sind bei einem Personaldienstleister fest angestellt. Sie werden nach Stunden und in der Regel nach Tarifverträgen bezahlt und sind sowohl durch die Sozialversicherung als auch durch den Arbeitsschutz abgedeckt. Aufgrund von strengen Kontrollen in der Arbeitnehmerüberlassung wird stets sichergestellt, dass Zeitarbeitnehmer unter fairen Konditionen arbeiten und dass die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden.

WAS SIND WERKVERTRÄGE?

Bei Werkverträgen wird ein Vertrag über eine konkrete, zu erbringende Arbeitsleistung, z.B. die Herstellung einer Sache oder eine Dienstleistung, geschlossen. Werkverträge sind weit verbreitet – fast 90% der Unternehmen in Deutschland haben mindestens einen Kernprozess durch Werkverträge ausgelagert.

WELCHE PROBLEMATIK GIBT ES BEI WERKVERTÄGEN?

Zu großen Teilen (z.B. häufig in der Fleischindustrie) werden ganze Produktionen an Subunternehmen ausgegliedert. Problematisch wird es, wenn Arbeiter aus Werkverträgen vollständig in die laufende Produktion eines Betriebes eingebunden werden. Denn nur der Subunternehmer entscheidet unter welchen Arbeitsbedingungen die Arbeiter tätig sind – häufig maximal zum Mindestlohn, einer längeren Arbeitszeit und schlechten Arbeitsbedingungen. Eine strikte Kontrolle der geleisteten Arbeitsstunden besteht hier im Gegensatz zur Arbeitnehmerüberlassung nicht. Subunternehmen beschäftigen hauptsächlich Arbeitnehmer aus Osteuropa, die weder die deutsche Sprache beherrschen noch ihre Rechte kennen – das alles bietet leider einen großen Spielraum für Ausbeutung.

Wichtig: Nicht jeder Werkvertrag ist schlecht und nicht jeder Zeitarbeitsvertrag ist gut. Seriöse und professionelle Personaldienstleister stellen aber das Wohl ihrer Arbeitnehmer sicher, egal ob Werkvertrag oder Zeitarbeit.

Quelle: Tagesschau.de

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